Unter vollem Glockengeläut zog der Festzug zum Reformationsfest von der Bastei durch die Stadt. Den Zug führte die Bergknappenkapelle unter der Stabführung von Stadtkapellmeister Stefan Frank mit festlichem Bläserklang an. Dann folgten die Fahnenträger der Männerbünde Sulzbach und Rosenberg sowie die Liturgen des Festgottesdienstes Dekan Thomas Guba aus Weiden, Dekan Karlhermann Schötz und Stadtpfarrer Dr. Roland Kurz. Eine große Schar Gläubiger, darunter die Kirchenvorsteher, Konfirmanden, Männerbündler und einige Stadträte, schlossen sich an.
Die Festpredigt hielt Dekan Guba. Er erinnerte an Luthers Thesenanschlag vor über 500 Jahren. Einige der Thesen seien nah am Hochverrat gewesen. Bis heute würden Christen in weiten Teilen der Welt verfolgt. Auch in Deutschland habe es manchmal Nachteile, sich öffentlich zu seinem Glauben zu bekennen. Trotzdem sei Glaube nicht nur Privatsache, denn wenn alle schwiegen, gäbe es keine Kirche, keine Gemeinschaft, kein Evangelium. Der Prediger schloss: „Wir sollen den Mund aufmachen, damit Gott hörbar wird in der Welt.“